Ansichten eines Frühlings

Am letzten Samstag waren Anna und ich wieder draußen unterwegs. Auf einer Tour, die wir im Herbst / Winter bereits entwickelten und die die Aufnahme in mein Wanderrepertoire geschafft hat, wollen wir erstmals auf dieser Strecke den Frühling erleben.
Da wir niemanden mitnehmen dürfen, laden wir Dich ein, dann eben gedanklich unserem Weg zu folgen und die kleinen Momente der Freude mit uns zu teilen.
Denn:  WIR VERMISSEN DICH!!

Der Frühling ist in der Landschaft schon sichtbar.
Hier beginnen sich die Blütenknospen erst zu öffnen.
Manche Bäume und Sträucher entwickeln schon ihr Laub. Die Knospenhüllen befinden sich noch am Zweig.

Einige frühblühende Bäume stehen schon in voller Blüte. Ein intensives Insektensummen ist zu vernehmen.
Der Tag war zwar freundlich aber nicht warm. Im Schatten brachte der Wind empfindliche Kühle ins Spiel. Hier drückt er die zarten Ästchen etwas nach rechts.
Nach Feldern und Wiesen betreten wir den Wald. Die Bäume schirmen den Wind ab aber auch die Sonne.
Auch dieses Moos ist in Frühlingsstimmung.
Denn es bildet die auf feinen roten Stielen sitzenden Sporenkapseln aus. Je dunkler, desto reifer sind sie bereits.
Willkommen im Märchenwald mit seinen rätselhaft gewachsenen Bäumen.
Was sich hier wohl kurz vor Einbruch der Dunkelheit abspielen mag?
Auch dieser Kollege wird dann wohl eine schaurige Rolle übernehmen.
Mitunter treffen wir auch auf Flechten. Die sporenbildenden Organe dieses Exemplars besitzen weiße Farbpigmente.
Eine andere Sorte entschied sich für Rot.

Eine Weile belaufen wir einen sandigen Weg, der seit dem letzten Regen vor einigen Tagen nicht mehr betreten wurde. Hier treffen wir auf interessante Spuren:

Hier das Trittsiegel eines wirklich großen Hirsches, Bewegungsrichtung nach rechts.
Hier das große Trittsiegel (ca. 9cm lang) eines verwilderten Hundes oder eines Wolfs. Ca. 300 m zuvor sahen wir einen großen alten trockenen Kotstrang, der fast nur aus Tierhaaren bestand. Sehr spannend! Bewegungsrichtung nach unten.
Auch in die Welt der Pilze hält der Frühling Einzug. Die giftige Frühjahrslorchel überraschte mich sehr, denn bisher bekam ich sie nur ganz selten zu Gesicht, heute jedoch fast 30 mal.
Die Frühjahrslorchel besitzt (einen kurzen) Stiel und Hut, beide sind im Inneren fast hohl. Der Hut mit seiner charakteristisch hirnartig geformten Oberfläche.
Mehrfach konnten wir auch diese kleinen bis max. 4 cm breiten Becherlinge betrachten.

 

Ruhepol See.

An diesem kleinen See legten wir eine Rast mit Picknick ein. Hier herrschte eine Atmosphäre, wie ich sie auf Wanderungen so liebe aber nur ganz selten durch die starke Zersiedelung unserer Landschaft erlebe – Stille. Nur Naturgeräusche – eine meditative Einladung zum Einswerden mit der Welt. Wir sprechen minutenlang kein Wort.

Nach steilem Anstieg: Ziel erreicht! Vom Aussichtsturm präsentiert sich die Umgebung etwas dunstig, aber immerhin!
Unter vielen ganz anders: Wir!
Unser Rückweg.
Eine Erdhummelkönigin stärkt sich an einer Blaubeerblüte.
Und hier stärkt sich eine Schwebfliege an der Wolfsmilchblüte.
Und hier stärken wir uns am Anblick dieses Kissens von Märzveilchen, nicht mehr ganz frisch aber trotzdem schee.
Wie wir jetzt lernen dürfen, blättert sich die Löwenzahnblüte von außen nach innen auf.
Und wenn es der Löwenzahn geschafft hat, dann sieht er wohlbekanntlich so aus und leuchtet uns direkt ins Herz.
Die purpurne Taubnessel von oben.
Und jetzt von der Seite.
Hummeln und andere Insekten statten ihnen gern einen Besuch ab.
Ein zarter Goldstern liefert einen entscheidenden Akzent (auch wir!!).

Das wars für heute, 14 km sind tapfer abgewandert und wenn Du frustrierenden Erlebnissen mal den Rücken zukehren möchtest, dann drehst Du die Runde einfach noch einmal.

Bis hoffentlich bald!

Wir vermissen Dich!!

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