Wandern in Schnee und Wind

Am Vorabend hatte es etwas geschneit und am Samstagmorgen blickten wir auf eine dünne geschlossene Schneedecke. Der Himmel gestaltete sich grau und der Wind blies ab und zu weißen Schneestaub über die Wiese.  Eine ideale Einladung zum Wandern sieht schon etwas anders aus! Aber das Wetter nur von drinnen zu beschauen, macht uns kein bischen glücklich. Das wussten wir. Also  entschlossen wir uns zur kleinen Runde von Ahrensfelde.

In unserem Wohngebiet sahen wir schon die erste Schneeskulptur:

Fahrräder im Schnee

Vor Ort und nach kurzer Wegstecke hatte der Wind Schnee an die Latten eines Weidezauns getrieben. Hier konnte Anna eine vortreffliche und überaus wichtige Botschaft an die Welt hinterlassen:

Wer ist gemeint? Ich! – Ach nee, – Du! – Ähh – Wir alle!

Kurz darauf entdeckten wir neben Grau, Schwarz und Weiß noch eine weitere Farbe im recht dünnen Farbspektrum des Tages:

ROT

Wir geben die Suche nach Farben nicht auf! Ha, da ist die Nächste:

Ok, knallig ist anders. Aber Orange ist Orange.
Bizarre Obstbaumskulpturen, die nur im Winter sichtbar werden.
Obstbaum mit zwei vor einigen Tagen auf dem Feld gewachsenen Schneekugeln

Und schon kommen die nächsten Farbnuancen ins Blickfeld:

Die Schottischen Hochlandrinder bestechen in der Farbkombination helldunkelbraunbeige. Sie gehören zu Europas ältesten Rinderrassen und können ganzjährig auf der Weide bleiben.
Sie müssen nur gehörig aufpassen, damit sie nicht stumpf gegen Bäume laufen.

Die nächste Winterbildkreation in bekanntem Weiß-Grau:

Zuerst fiehl etwas Schnee, dann kamen einge Hunde auf ihrer Gassirunde und alsbald fegte der Wind übers angrenzende Feld. Hierbei mischten sich Bodenpartikel von freiliegenden Stellen und füllten die Vertiefungen teilweise wieder aus.
Wer hätte das gedacht: Im Winter gibt es doch tatsächlich auch mal Grün zu sehen. Nicht so häufig – aber da isses!
Baum oder Kraut?
Ob der Traktorfahrer ein schön wärmendes Getränk eingenommen hat, um diese kunstvollen Schlangenlinien hervorzurufen? Ich denke, ja!
Idyll auf dem Feld von fern
Idyll von nah sogar mit Botschaft, hm.

An dieser Stelle muss ich gestehen, dass uns der Winterwind ordentlich in Nasen, Ohren und Wangen zwickte. So langsam kroch die Kühle auch in Finger- und Zehenspitzen. Wir empfanden auch kein Verlangen zu essen, denn die Vorstellung von etwas Kühlem im Mund ließ keine Freude aufkommen. Selbst die Aussicht auf den warmen Tee aus der Thermosflasche konnte uns nicht motivieren, um im Wind stehen zu bleiben.

Im Wissen, dass unsere Tour gleich beendet ist und wir bald bei wohliger Zimmertemperatur etwas Warmes essen und trinken konnten, setzten wir den Rest des  Weges fort.

Der interessante Samenstand einer mir unbekannten Pflanze

An dieser Stelle schließt sich unser Kreis, gleich sind wir dort, wo wir begonnen hatten. Und nach kurzer Zeit sind wir wieder im Warmen und können die Bilder des Tages nachklingen lassen.

Fotos: Anna Guss

6 Antworten auf „Wandern in Schnee und Wind“

  1. Ach wie wunderbar. Ich hab’s gesehen, dass ihr in Ahrensfelde unterwegs gewesen seid.
    Ich habe mich heute nicht raus getraut, war aber auch sehr fein damit.
    Ich hoffe, dass wir bald wieder zusammen gehen können und freue mich jetzt schon.
    Viele liebe Grüße und haltet euch warm
    Bärbel

  2. … das war ein ganz schöner Ausflug,…hier im Warmen,… zum Mitgehen mit Euch und mich erfreuen…Ja,…das tänzelnde „Samenkränzchen“ zauberhaft… – schön ,daß ich dazu gehöre –
    Ganz lieben Dank und Grüße ! Susanne

  3. Guten Abend zusammen,
    danke für die tollen Impressionen von einem wunderschönen Ausflug. Ich selbst war am 31.01. für einige Stunden im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow unterwegs. Unter der Woche sitze ich nur am PC im Home Office… da war das endlich mal eine willkommene Abwechslung. Ich hatte Sonne satt, zusammen mit dem Schnee ergab das einen winterlichen Bilderbuch-Tag. Und wie langen hatten wir keinen richtigen Winter mehr?! Ein Abstecher in den nahe gelegenen Barnim bot sich an, dazu hatte Gerd mich mit seiner Tour „Auf dem Barnimer Dörferweg inspiriert. Fotos habe ich natürlich auch etliche gemacht, unter anderem von dort lebenden robusten Ponys (Koniks) und Schottischen Hochlandrindern… Für die ist der Winter übrigens kein Problem.
    Liebe Grüße Ralf

  4. Hallo Ihr Lieben,

    wunderbare Bilder und ich hoffe sehr, dass wir solche Eindrücke bald wieder gemeinsam genießen können!

    Herzliche Grüße
    Jutta

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